(PM) Auf der Messe Wincor World in Paderborn stellten Andreas Pollklaesener, Produktmanager des Anbieters von IT-Produkten für Banken Wincor-Nixdorf, und Jürgen Lubnau, Präsident des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV), Ende Januar 2003 den deutschlandweit ersten blinden- und sehbehindertengerechten Geldautomaten aus der angelaufenen Serienproduktion vor. Als erster Geldautomat verfügt das Gerät über eine Sprachausgabe für Blinde, eine vergrößerte Bildschirmausgabe für Sehbehinderte, über kontrastreich gestaltete und fühlbare Karteneinschub- und Geldausgabenschlitze und Bedienungstasten sowie über die ab 1.1.2005 verbindliche behindertengerechte Tastatur.
„Damit ist unser Wunsch nach einem voll barrierefreien Geldautomaten Wirklichkeit geworden. Wir werden jetzt bei den Banken darauf drängen, dass das Gerät sehr schnell der Maßstab wird, an dem sich andere Hersteller zu orientieren haben, und es kurzfristig zu einem flächendeckenden Angebot mit solchen Automaten kommt“, sagte der selbst blinde Jürgen Lubnau. „Gerade vor dem Hintergrund, dass die Kreditinstitute ihren Service am Schalter immer weiter zurückfahren, ist das dringend notwendig.“
Als erster Geldautomat ist das Gerät mit der Produktbezeichnung „Pro Cash 20 50“ mit der neuen, deutschlandweit einheitlichen PIN-Tastatur für Geldautomaten ausgestattet. Bisher hatte es dafür in Deutschland keinen einheitlichen Standard gegeben. Die neue Tastatur ist zusätzlich mit Buchstaben auf dem numerischen Feld und erhöhten Tasten sowie mit taktilen Symbolen auf den Funktionstasten ausgestattet, deren Bedeutung in einer Legende am Gerät erklärt werden. Für Sehbehinderte sind die Funktionstasten farblich unterschiedlich markiert.
Außerdem verfügt das Gerät über die Möglichkeit der Sprachausgabe, die aus den nötigen Diskretionsgründen über einen Kopfhörer erfolgt. Über die Sprachausgabe wird nicht nur der Bildschirmtext mit der Navigation durch die Menüs vorgelesen, sondern blinde KundInnen werden auch über die Position von Karteneinschub- und Geldausgabeschlitz informiert. Für sehbehinderte Menschen wird der Bildschirminhalt in einer besonders großen, kontrastreichen Schrift dargestellt. Sichtbare Leuchtdiodenstreifen erleichtern gleichzeitig das Auffinden der Karteneinschub- und Geldausgabeschlitze. Die ersten Prototypen des Geldausgabeautomaten sind seit kurzem in Gelsenkirchen und Gütersloh im Einsatz.