Kassel / Berlin: Heute, am 18. Mai, verbleiben den Bundestagsabgeordneten nur noch 3 Tage für die Verabschiedung eines guten Barrierefreiheitsrechts. Die Weichen dafür werden aber heute schon von den Regierungsfraktionen von CDU/CSU und SPD mit der endgültigen Formulierung ihrer Änderungsanträge zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz gestellt. Während wir noch im Dunkeln tappen, wie schwach oder stark das sogenannte Barrierefreiheitsstärkungsgesetz am Ende wird, passt eine Karikatur von Maria Stafyllaraki gut zum heutigen Tag. Die Kasseler Stadtverordnete der Grünen fragt dabei, wie es wäre, wenn die Installation von Lichtschaltern ebenfalls als zu teuer angesehen würde.
Noch einmal schlafen, dann trifft der Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales bei seiner nichtöffentlichen Sitzung am 19. Mai die Entscheidung darüber, welche Änderungsanträge zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz verabschiedet werden sollen. Und dann noch einmal schlafen, bevor am 20. Mai ab voraussichtlich 22:10 Uhr das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz im Bundestagsplenum diskutiert und abschließend verabschiedet wird. Auch wenn die Vorzeichen und das weitgehende Desinteresse der Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD nicht gut sind, stirbt die Hoffnung zuletzt und viele behinderte Menschen hoffen noch, dass am Ende mehr Licht als Schatten im Barrierefreiheitsstärkungsgesetz steckt.
Mit dem Thema Licht hat sich Maria Stafyllaraki, die vor kurzem als neue Stadtverordnete in Kassel gewählt wurde und sich als Rollstuhlnutzerin vor allem für mehr Barrierefreiheit stark macht, mit einer Karikatur befasst. Auf einem dunklen Bild mit zwei Augenpaaren fragt die eine Person: "Wo sind denn hier die Lichtschalter?" Die Antwort der anderen Person lautet: "Es gibt keine, weil es zu teuer war die einzubauen. Wir können es ja auch nicht allen recht machen ..."
In ihrem Facebook-Eintrag zur Karikatur schreibt Maria Stafyllaraki: "Stell dir vor, simple Dinge, wie Lichtschalter und Lampen, werden einfach nicht mehr hergestellt und in Häusern oder öffentlichen Gebäuden installiert, weil es zu teuer ist.... wäre absurd, oder? Und genauso fühlt es sich an, wenn Barrieren gebaut werden, weil es zu teuer wäre die nicht zu bauen..."
Link zum Facebook-Eintrag von Maria Stafyllaraki
Viel besser hätte man die derzeitige Diskussion um das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz und dem Verharren auf bloße Überzeugung und Bewusstseinsbildung zur Barrierefreiheit gegenüber der Wirtschaft nicht karikieren können. Da bleibt also nur der biblische Ausspruch: "Es werde Licht" und zu hoffen, dass es am Ende auch Licht wird.