Mainz: Der Koordinator des Projektes "Gute Nachrichten zur Inklusion" hat bei der mittlerweile 4. Inklusionsmesse INKLUSIVA am 3. September 2022 an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz einen Workshop zu guten Nachrichten zur Inklusion angeboten und dabei eine Reihe von guten Beispielen kennenlernen dürfen. Beim Messerundgang und bei den Veranstaltungen ist er aber auch auf eine Reihe weiterer guter Nachrichten gestoßen, zum Beispiel, wie die Inklusion auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gelingen kann.
Bereits auf dem Weg zur Messe auf dem Unigelände stieß Ottmar Miles-Paul auf eine sehr interessante Lösung für die Befestigung eines Regenschirms. Als er Seit an Seit mit einem gehörlosen Menschen zur Messe lief und feststellte, dass dieser mit beiden Händen gebärdete, fragte sich Ottmar Miles-Paul, wie dieser den Regenschirm hielt und fragte nach: Der Schirm war mit einem Aufsatz auf dem Kopf befestigt und muss nicht mit den Händen festgehalten werden, was der gehörlosen Person das beidhändige Gebärden ermöglichte. Aber auch beim Tragen von Einkaufstaschen oder beim Telefonieren mit dem Handy dürfte diese Lösung recht hilfreich sein, wenn nicht gerade Orkanstärke herscht. Den Schirm kann man beispielsweise bei Amazon bestellen.
Auf der Messe selbst berichteten in einem Workshop Menschen mit ganz unterschiedlichen Behinderungen über ihren Weg zu inklusiven Arbeitsmöglichkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Ein Pferdepfleger, der das Budget für Arbeit als Alternative zur Werkstatt für behinderte Menschen nutzt, schilderte, wie er nach einem Praktikum zu dem Job gekommen ist. Ein anderer Mann arbeitet über das Budget für Arbeit in der Küche einer Kindertagesstätte und hat dabei auch viel mit den Kindern zu tun. Ein Mann mit Autismus berichtete über seinen steinigen Weg in den Arbeitsmarkt und zusammen mit einer Kollegin, die einen Rollstuhl nutzt, über deren Tätigkeit in zwei verschiedenen ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatungsstellen.
Im von Ottmar Miles-Paul moderierten Workshop reichten die guten Nachrichten zur Inklusion der Teilnehmenden von einem inklusive Gästebuch im Dialogmuseum in Frankfurt, die selbstverständliche Möglichkeit, auch mit persönlicher Assistenz in einem Hospiz ehrenamtlich mitarbeiten zu können, über Initiativen zur Barrierefreiheit in Würzburg und Initiativen für inklusive Erwachsenenbildung, bis zum Einsatz für die Förderung barrierefreier Fahrzeuge. Der Landesbehindertenbeauftragte von Rheinland-Pfalz, Matthias Rösch, hatte zudem eine Reihe von Berichten parat, wo Barrierefreiheit gelingt. Über ein Förderprogramm mit der Sparda Bank konnte zudem in den letzten 12 Jahren hunderte von kleinen Projekten für mehr Barrierefreiheit und Inklusion gefördert werden, wie Ottmar Miles-Paul erfuhr.