Die Europäische Union hat lange darüber gesprochen:
Wie können die verschiedenen Behinderten-Ausweise und Park-Ausweise für behinderte Menschen in der EU einheitlich werden?
Jetzt hat die EU-Kommission ihre Vorschläge dazu vorgestellt.
Was bedeutet EU?
EU ist eine Abkürzung.
EU steht für Europäische Union.
In der EU haben sich 27 Länder aus Europa zusammen-geschlossen.
Diese Länder gehören zum Beispiel zur EU:
- Deutschland
- Frankreich
- Österreich
- Polen
- Schweden
Was ist die EU-Kommission?
EU-Kommission ist eine Abkürzung.
EU-Kommission steht für EUropäische Kommission.
Die EU-Kommission ist so etwas wie die Regierung von der EU.
Die EU-Kommission entscheidet zum Beispiel darüber:
neue Regeln und Gesetze für die Europäische Union.
Alle EU-Regeln und EU-Gesetze gelten in allen Ländern von der EU.
Was macht die EU-Kommission für den europäischen Behinderten-Ausweis und den europäischen Park-Ausweis für behinderte Menschen?
Die EU-Kommission muss Regeln dafür machen.
Das schwere Wort für solche Regeln in der EU ist: Richtlinien.
Die EU-Kommission diskutiert schon lange über diese Regeln.
Jetzt gibt es endlich einen Vorschlag von der Kommission.
Wie ist das bis jetzt mit den Behinderten-Ausweisen und Park-Ausweisen für behinderte Menschen in der EU?
Jedes Land in der EU hat eigene Ausweise für behinderte Menschen.
Das bedeutet zum Beispiel:
- Der deutsche Behinderten-Ausweis gilt nur in Deutschland.
- Der polnische Behinderten-Ausweis gilt nur in Polen.
- Der österreichische Park-Ausweis für behinderte Menschen gilt nur Österreich.
Jedes Land in der EU hat außerdem eigene Regeln.
Jedes Land entscheidet zum Beispiel selbst:
- Wer bekommt einen Behinderten-Ausweis.
- Wofür kann die Person den Behinderten-Ausweis nutzen?
- Wer bekommt einen Park-Ausweis für behinderte Menschen?
- Wo kann die Person diesen Park-Ausweis nutzen?
Was soll sich jetzt ändern?
Die EU-Kommission will das regeln:
- Es soll einen europäischen Behinderten-Ausweis geben.
- Es soll einen europäischen Park-Ausweis für behinderte Menschen geben.
- Der europäische Behinderten-Ausweis und der europäische Park-Ausweis für behinderte Menschen sollen in allen EU-Ländern gleich sein.
- Die Ausweise sollen für alle Länder gleich aussehen.
Dafür muss die EU die Ausweise aus allen EU-Ländern anerkennen.
Das bedeutet zum Beispiel:
- Wer in einem Land von der EU einen Behinderten-Ausweis hat, soll auch den europäischen Behinderten-Ausweis bekommen.
- Wer in einem Land von der EU einen Park-Ausweis für behinderte Menschen hat, soll auch den europäischen Park-Ausweis für behinderte Menschen bekommen.
Das soll gleichbleiben:
Jedes EU-Land entscheidet weiter selbst über die eigenen Regeln für Behinderten-Ausweise und Park-Ausweise für behinderte Menschen.
Was muss die EU-Kommission noch dafür tun?
Als Nächstes muss das EU-Parlament über die vorgeschlagenen Regeln abstimmen.
Warum ist ein europäischer Behinderten-Ausweis und ein europäischer Park-Ausweis für behinderte Menschen für das NETZWERK ARTIKEL 3 eine gute Nachricht zur Inklusion?
Der europäische Behinderten-Ausweis und der europäische Park-Ausweis für behinderte Menschen unterstützen das: die sogenannte Freizügigkeit.
Freizügigkeit ist ein wichtiger Teil von Inklusion.
Freizügigkeit bedeutet hier:
- Auch behinderte Menschen müssen sich überall in der EU aufhalten können.
- Auch behinderte Menschen müssen überall in der EU frei reisen können.
- Auch behinderte Menschen müssen überall in der EU die gleichen Rechte haben.
Ab wann soll es diese neuen europäischen Ausweise für behinderte Menschen geben?
Die Kommissions-Vizepräsidentin Věra Jourová glaubt:
Die Regeln werden bald vom EU-Parlament verabschiedet.
So hat sie es bei ihrer Presse-Konferenz am 6. September 2023 gesagt.
Reicht der europäische Behinderten-Ausweis aus, damit es überall in der EU echte Inklusion gibt?
„Nein“, sagt Martin Ladstätter.
Er arbeitet im Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen Wien, kurz BIZEPS.
Martin Ladstätter findet:
- Der europaweite Behinderten-Ausweis ist ein Anfang.
Damit wird die EU für behinderte Menschen etwas zugänglicher. - Aber der europäische Behinderten-Ausweis reicht nicht aus.
Er deckt nur so Bereiche wie Kultur, Freizeit und Sport ab.
Martin Ladstätter findet:
Es müssen viel mehr Bereiche abgedeckt werden.
Erst dann gibt es echte Inklusion in allen Lebens-Bereichen.
Hier geht es zu der Presse-Information der EU-Kommission.
Dort gibt es Infos über die Pläne zu den Regeln.
Der Text ist in englischer Sprache.
Hier geht es zu dem Bericht vom österreichischen Online-Nachrichtendienst BIZEPS.
Der Text ist in schwerer Sprache.
Bild-Nachweis für die Zeichnung der Lebenshilfe Bremen:
Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen, Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013