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Cécile Lecomte beim Interview mit der tagesschauBerlin: Soziale Bewegungen leben oft von Charekteren, die diese prägen. Cécile Lecomte, die den Spitznamen "das Eichhörnchen" trägt, ist sicherlich eine davon, sowohl für die Umweltbewegung als auch für die Behindertenbewegung. Am 21. Oktober 2023 sendete der Fernsehsender arte unter dem Motto "Re: Widerstand im Rollstuhl Die Kletteraktivistin Cécile" einen Fernsehbeitrag über die vermeintlich unermüdliche Aktivistin, in dem auch über eine Aktion für Barrierefreiheit beim Bahnfahren zum Protettag am 5. Mai 2023 in Berlin berichtet wird. "Cécile Lecomte protestiert seit mehr als 20 Jahren gegen Atomkraft und für mehr Umweltschutz. Mit spektakulären Kletteraktionen blockierte sie früher Atommülltransporte. Eine Rheumaerkrankung führt allerdings dazu, dass sie heute einen Rollstuhl braucht. Das hält Cécile aber nicht davon ab, weiter auf Brücken und Bäume zu klettern, um für ihre Sache zu kämpfen", heißt es in der Ankündigung des 30minütigen arte-Filmbeitrags. Dass Engagement von Cécile Lecomte und dass arte über diese Aktivitäten berichtet, das ist für das NETZWERK ARTIKEL 3 eine gute Nachricht zur Inklusion.

„‚Unbequem und kreativ‘, so beschreibt die 41-jährige Französin Cécile Lecomte sich selbst und ihren Protest. Sie ist Aktivistin aus voller Überzeugung. In ihrem politischen Kampf geht sie häufig über das Erlaubte hinaus. Als junge Frau hat sie mit öffentlichkeitswirksamen Kletteraktionen immer wieder Atommülltransporte blockiert. Daher auch ihr Spitzname: ‚Das Eichhörnchen‘. Wie ziviler Ungehorsam funktioniert, erlebte sie schon als kleines Kind. Ihre Mutter ist Lehrerin und nahm Cécile als Kleinkind auf ihren Schultern mit zu Streiks und Protestaktionen. Doch als junge Frau beginnen bei Cécile die Schmerzen an den Gelenken. Ärzte stellen eine rheumatoide Arthritis fest. Die Krankheit schreitet immer weiter voran. Die Schmerzen sorgen dafür, dass Cécile manchmal tagelang das Bett nicht verlassen kann. ‚Manchmal verzweifele ich schon daran, dass mir niemand helfen kann‘, sagt Cécile. Lange Zeit versuchte sie es ohne Rollstuhl, mittlerweile nutzt sie ihn jeden Tag. Doch die Krankheit hält sie nicht davon ab, weiter für ihre Themen zu kämpfen. Auch im Rollstuhl nimmt sie an einer Störaktion vor der nuklearen Brennelementefabrik in Lingen teil.

Auch ihrer Kletterleidenschaft geht sie weiter nach. Mit einer Art Flaschenzugtechnik kann sie sich selbst hochziehen. ‚Ich habe Bodenangst. In der Höhe dagegen bin ich frei.‘ Diese Form des Para-Climbings bringt sie auch anderen Menschen im Rollstuhl in Workshops bei. Und sie nutzt es für Proteste. In Wolfsburg will sich Cécile an einer Brücke im Rollstuhl hochziehen, um für mehr Barrierefreiheit zu demonstrieren. Allerdings hat die Polizei sie im Auge. Wird die Aktion gelingen?“ heißt es in der Ankündigung des 30minütigen arte-Beitrags über die Aktivistin.

Link zum arte-Fernsehbeitrag über Cécile Lecomte vom 20. Oktober 2023