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Sprechblase mit dem Text Einfach erklärt; Susanne GöbelGut verständliche Sprache hilft allen Menschen.
D
as gilt besonders für Informationen von der Verwaltung.

Die Hanse-Stadt Bremen will besser werden.
Deshalb gibt es Fortbildungen zu einfacher Sprache.
Die Fortbildungen sind für die Verwaltung.

Dies erfuhren Ottmar Miles-Paul und Susanne Göbel.
Sie arbeiten für das
Projekt Gute Nachrichten zur Inklusion.

Beide haben Ulrike Bendrat in Bremen zu einem Gespräch getroffen.

Ulrike Bendrat kümmert sich für die Hanse-Stadt Bremen um verständliche Sprache.
Sie macht das zusammen mit ihrer Kollegin Leonie Lübker.

Ottmar Miles-Paul vom NETZWERK ARTIKEL 3 findet:
Mehr verständliche Sprache ist eine gute Nachricht zur Inklusion.

 

Warum ist Verwaltungs-Sprache schwer zu verstehen?

Zum Beispiel darum:

  • In der Verwaltungs-Sprache werden oft lange Sätze benutzt.
  • Die Sätze sind oft ineinander verschachtelt.
    Das bedeutet: Am Ende von einem Satz weiß man oft nicht, welche Teile vom Satz zusammen-gehören.
  • Verwaltungs-Sprache benutzt oft viele Fremd-Wörter oder schwere Wörter.

Darum sind viele Formulare schwierig:

  • Die Schrift ist viel zu klein gedruckt.
  • Es gibt nicht genug Platz zum Ausfüllen.
  • Die Sprache ist zu schwer.

Das ist das Problem:
Vielleicht füllt man deshalb ein Formular falsch aus.
Das macht es den Personen doppelt schwer.
Und es macht der Verwaltung vielleicht mehr Arbeit.

 

Wappen der Hansestadt Bremen
© Senatskanzlei Bremen

Was will die Hanse-Stadt Bremen besser machen?

Die Stadt Bremen will in ihrer Verwaltung mehr verständliche Sprache.

Die Stadt will das erreichen:
Alle Menschen sollen verständliche Informationen bekommen.

Dafür gibt es extra ein Büro.
Ulrike Bendrat und ihre Kollegin Leonie Lübker arbeiten dort.
Sie kümmern sich nur um verständliche Sprache.

Ulrike Bendrat und Leonie Lübker gehören zu einem Team.
In dem Team arbeiten 4 Personen.
Das Team heißt in schwerer Sprache:
Kompetenz-Team Bürger*innen-Service und Kommunikation.

Das Team gibt es seit Anfang 2020.
Die Bremer Regierung hat damals entscheiden:
Die Hanse-Stadt Bremen braucht so eine Stelle.

Die Stelle ist für den guten Kontakt zwischen den Bürger*innen von Bremen und der Verwaltung zuständig.

 

Was sind die Aufgaben von Leonie Lübker und Ulrike Bendrat?

Fünf Personen sitzen an Tischen. Sie nehmen an einem Kurs teil. Ein Kursleiter erklärt ihnen etwas. Im Hintergrund steht ein Flipchart.
© Lebenshilfe Bremen
  • Sie geben allgemeine Fortbildungen für die Verwaltung.
    Das sind Einführungen in verständlicher Sprache.

  • Sie geben besondere Fortbildungen für einzelne Bereiche von der Bremer Verwaltung.
    Dafür schulen sie zum Beispiel einzeln Ämter.
    Oder sie schulen Personen zu einem besonderen Thema.

  • Sie überlegen zusammen mit der Verwaltung das:
    Wie können Formulare besser werden.
    Formulare einfacher zu machen ist herausfordernd.
    Denn oft gibt es die Formulare schon.
    Aber sie sind schwer zu verstehen.
    Und manchmal will die Verwaltung Formulare auch nicht verändern.

Während der Corona-Pandemie waren ihre Angebote meistens online.
Jetzt treffen sich die Teilnehmenden wieder vor Ort.
Meistens nehmen 12 bis 15 Personen teil.

Ihre Angebote sind ein Teil von einem Fortbildungs-Zentrum.
Das Zentrum heißt in schwerer Sprache:
Aus- und Fortbildungs-Zentrum von der Freien Hansestadt Bremen.

Hier geht es zur Internet-Seite von dem Fortbildungs-Zentrum.

 

Für wen sind die Fortbildungen zum Beispiel wichtig?

Ulrike Bendrat findet:
Die Fortbildungen sind für den sozialen Bereich wichtig.
Zum Beispiel wenn es um die Bedarfs-Ermittlung bei Eingliederungs-Hilfen für behinderte Menschen geht.

Sie sind aber auch für andere Bereiche der Verwaltung wichtig.

Ulrike Bendrat findet die Fortbildungen besonders dann hilfreich:
Wenn Beschäftigte aus verschiedenen Verwaltungs-Bereichen bei einer Fortbildung zusammen-kommen:

  • So schauen die Teilnehmenden über den eigenen Tellerrand hinaus.
  • Und sie verstehen außerdem das viel besser verstehen:

Darum ist eine verständliche Sprache notwendig.

 

Wer nimmt an ihren Fortbildungen teil?

Es machen verschiedene Menschen aus der Verwaltung mit.

Diese beiden Dinge findet Ulrike Bendrat besonders hilfreich:

  • Die Teilnahme ist freiwillig.
    Dann haben die Teilnehmenden mehr Interesse.
    Sie arbeiten besser mit.
  • Mitarbeitende aus der Führungs-Ebene machen bei den Fortbildungen auch mit.

 

Was ist Ulrike Bendrat und Leonie Lübker noch wichtig?

Sie finden:
Die zukünftige Verwaltungs-Mitarbeiter*innen sollen schon in ihrer Ausbildung etwas über verständliche Sprache lernen.
S
o denken sie hoffentlich auch später an ihren Arbeits-Plätzen an verständliche Sprache.

Deshalb unterrichten die beiden Frauen auch Student*innen zum Thema verständliche Sprache.

 

Übersetzen sie Texte in verständliche Sprache?

Nein.

Leonie Lübker und Ulrike Bendrat beraten die Verwaltung nur.
Denn s
ie sind ein sehr kleines Team.
Sie haben keine Zeit, Texte selbst zu übersetzen.

Beide Frauen hoffen außerdem:
Wenn die Mitarbeitenden eine Fortbildung bei ihnen gemacht haben, wissen sie anschließend selbst, wie verständliche Sprache geht.

Außerdem finden sie:
Für Übersetzungen in Leichte Sprache gibt es zum Beispiel besondere Büros und Übersetzer*innen.

 

Wo steht etwas über verständliche Sprache als Recht?

Zum Beispiel im Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.

 

Welches wichtige Dokument gibt es in Bremen schon in einfach?

Inzwischen gibt es die Landes-Verfassung in einfacher Sprache.
Eine Landes-Verfassung ist ein wichtiges Dokument.

In der Bremer Landes-Verfassung steht zum Beispiel:

  • Welche Recht haben die Bürger*innen in Bremen.
  • Welche Pflichten haben die Bürger*innen in Bremen.
  • Wie werden in Bremen Entscheidungen gefällt.

Hier geht es zur Landes-Verfassung von der Hanse-Stadt Bremen in einfacher Sprache.

 

Bild-Nachweis für die Zeichnung der Lebenshilfe Bremen: Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen, Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013