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Bild zum Protesttag 2024 - Foto: Aktion MenschBonn, 5.2.2024: Die Vorbereitungen für Aktionen zum 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, laufen in einigen Städten und Regionen bereits auf Hochtouren. Unter dem Motto "Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt Leben – ohne Barrieren." unterstützt die Aktion Mensch auch dieses Jahr vielfältige Aktionen und macht darauf aufmerksam, dass die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) endlich besser umgesetzt werden muss. Der Protesttag bietet nach Ansicht des NETZWERK ARTIKEL 3 eine gute Gelegenheit die Forderung nach der Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) zu bekräftigen.

Für Aktionen, die im Zeitraum vom 27. April bis 12. Mai 2024 zum Protesttag durchgeführt werden, gibt es bis zum 31. März 2024 noch die Möglichkeit, einen Förderantrag bei der Aktion Mensch bis zu 5.000 Euro ohne Eigenbeteiligung zu stellen. Darauf weist die Aktion Mensch auf ihrer Internetseite mit den Informationen zum diesjährigen Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen hin.

„Fast 15 Jahre nachdem die UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK) von Deutschland angenommen wurde, hat die UN sie erneut überprüft. Die Untersuchung zeigt, dass Deutschland immer noch nicht genug tut, um seinen Verpflichtungen nachzukommen. Besonders in der schulischen Bildung, der Beschäftigung in Werkstätten und der Unterbringung in großen stationären Wohneinrichtungen gibt es große Probleme. Die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen muss hier noch mehr gestärkt werden. Auch die Chancen zur Teilhabe von Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung sind noch nicht gut. Das bedeutet Beteiligung bei allen Entscheidungen, die das eigene Leben betreffen und barrierefreie Informationen zum Beispiel bei Ämtern und Behörden in Leichter Sprache. Es wird auch gefordert, dass private Unternehmen strengere Gesetze befolgen und verpflichtend barrierefrei werden. Immer noch fehlt das gesellschaftliche Bewusstsein, dass Barrierefreiheit wichtig ist, damit alle gleichberechtigt teilhaben können“, heißt es vonseiten der Aktion Mensch auf deren Homepage.

Am 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, möchte die Aktion Mensch unter dem Motto „Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt Leben – ohne Barrieren.“ darauf aufmerksam machen, dass die UN-BRK endlich besser umgesetzt werden muss und unterstützt vielfältige Aktionen zum Protesttag.

„Der erste Europäische Protesttag zur Gleichstellung behinderter Menschen wurde 1992 durchgeführt. 1994 wurde dann der Satz ‚Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden‘. 2002 gelang es dann, dass das Bundesbehindertengleichstellungsgesetz in Kraft treten konnte, 2006 folgte das Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz und am 26. März 2009 trat die UN-Behindertenrechtskonventon in Deutschland in Kraft. Nun geht es darum, dass u.a. das Bundesbehindertengleichstellungsgesetz und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz entscheidend verbessert werden. Zudem steht die längst überfällige Reform des Systems der Werkstätten für behinderte Menschen an. Es gibt also viele Gründe, auch dieses Jahr wieder für die Rechte behinderter Menschen um den 5. Mai herum aktiv zu werden“, erklärte Ottmar Miles-Paul vom NETZWERK ARTIKEL 3.

Link zu weiteren Infos der Aktion Mensch zum Protesttag und den Fördermöglichkeiten