NETZWERK ARTIKEL 3
Verein für Menschenrechte und Gleichstellung Behinderter e.V.
Aus: Behinderung
& Menschenrecht
- Lfd. Nr. 28 - Juli 2005
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Barrierefreiheit und Deutsche Bahn AG
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kobinet-nachrichten 07.06.2005
Barrierefreiheit angeblich zu teuer
Berlin (kobinet) Die Deutsche Bahn wird 180 Millionen Euro zur Verbesserung von 59 Hochgeschwindigkeitszügen der ICE-1-Flotte aufwenden. Fahrzeuggebundene Hebelift werden aber nicht eingebaut. "Fahrgäste mit Behinderungen hatten erwartet, dass bei der Erneuerung der Züge der ersten Generation des ICE auch an mehr Barrierefreiheit gedacht wird", sagte heute Ottmar Miles-Paul, Pressesprecher von NETZWERK ARTIKEL 3, der sehr oft mit dem ICE unterwegs ist. ....
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kobinet-nachrichten 07.06.2005
Auf dem Weg zur "barrierefreien Bahn"
Frankfurt a.M. (kobinet) Die Deutsche Bahn AG hat heute in Frankfurt am Main ihr Programm zur Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) vorgestellt. Vertreter von Behindertenverbänden wurden zuerst darüber informiert, dass die Bahn ihr Engagement verstärken will, "um RollstuhlfahrerInnen, Fahrgästen mit Sehbehinderungen und anderen Handicaps das Bahnfahren so unbeschwert und unkompliziert wie möglich zu machen". Bei der Erneuerung der ersten Generation der Hochgeschwindigkeitszüge ICE soll ein dritter Rolli-Platz eingerichtet werden.
Das war für Ottmar Miles-Paul, Sprecher von NETZWERK ARTIKEL 3, die wichtigste Botschaft der Veranstaltung. Die verbindliche Mitteilung, dass alle künftigen Fahrzeuggenerationen (zum Beispiel Nachfolgefahrzeuge ICE-/IC-Verkehr) mit fahrzeuggebundenen Einstiegshilfen ausgerüstet werden sollen, reiche dagegen weit in die Zukunft. Auf einen ICE mit integriertem Hebelift werden die Fahrgäste der Deutschen Bahn noch warten müssen. ...
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kobinet-nachrichten 13.05.2005
Barrierefreiheit bei Bahnhöfen nicht verpflichtend
Mannheim (kobinet) Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof (VGH) hat entschieden (AZ.: 5 S 1410/04 und 5 S 1423/04), dass Bahnunternehmen nicht verpflichtet sind, barrierefreie Zugänge zu Bahnsteigen anzubieten. Geklagt hatten der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) und der Landesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte, da nach einem Umbau des Bahnhofs Oberkochen ein Bahnsteig nicht mehr barrierefrei erreichbar sei.
Der mittlere Bahnsteig sei zuvor über einen schienengleichen Bahnübergang zu erreichen gewesen. Dieser Übergang soll durch einen Fußgängertunnel mit zwei Aufzügen ersetzt werden, dies allerdings erst, wenn mindestens 1000 Reisende durchschnittlich pro Tag den Bahnhof nutzen würden. Bis dahin würden behinderte Reisende auf den künftig barrierefrei gestalteten Bahnhof in Aalen verwiesen. ...
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Dienstag, 22.08.2023, 09.06