Mit dem Bundesverdienstkreuz sind Dr. Sigrid Arnade und Dr. Andreas Jürgens ausgezeichnet worden. Für ihr jahrzehntelanges Engagement im Gesundheits- und Sozialbereich und vor allem für die Rechte behinderter Frauen wurde Sigrid Arnade ausgezeichnet. Die Senatorin für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz in Berlin, Dr. Heidi Knake-Werner, überreichte ihr am 2. Februar 2004 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. » Die von Dr. Sigrid Arnade geleistete ehrenamtliche Tätigkeit genießt überall hohe Wertschätzung, sei es die in der Stiftung LEBENSNERV, im NETZWERK ARTIKEL 3 oder in den Netzwerken behinderter Frauen, « betonte die Senatorin in ihrer Gratulation.
Der bisherige Kasseler Amtsrichter und hessische Grünen-Landtagsabgeordnete Dr. Andreas Jürgens hat im April 2003 für seine Verdienste um die Bürgerrechte für behinderte Menschen am Donnerstag vom Kasseler Oberbürgermeister Georg Lewandowski das Bundesverdienstkreuz erhalten. Im Forum behinderter Juristinnen und Juristen hat der Jurist mit bundesweiten Aktionen bereits seit 1994 um die Aufnahme des Satzes » Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden « in Artikel 3 Grundgesetz gerungen. Später war er als einer der Forumssprecher federführend an der Entwicklung und Durchsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes, das am 1. Mai 2002 in Kraft getreten ist, beteiligt.
» Die Auszeichnung von Andreas Jürgens mit dem Bundesverdienstkreuz und die hohe Auszeichnung, die Marita Boos-Waidosch für ihr Engagement als Behindertenbeauftragte der Stadt Mainz kürzlich erhalten haben, sind ein weiterer Schritt für ein neues Denken über Behinderung. Während früher fast nur unsere `Helfer` für ihre Aufopferung ausgezeichnet wurden, wird endlich auch verstärkt das Engagement behinderter Menschen selbst für ihre Bürgerrechte ausgezeichnet. Das ist ein wichtiger Schritt für einen Paradigmenwechsel, dem nun weitere konkrete gesetzliche Schritte, wie die Verabschiedung des zivilrechtlichen Antidiskriminierungsgesetzes folgen müssen «, forderte der Pressesprecher des NETZWERK ARTIKEL 3, Ottmar Miles-Paul.
omp/HGH