- vom 22. Januar 2004, ergänzt am 19.02.2010
Der Gemeinsame Bundesausschuss hat in seiner Sitzung am 22. Januar 2004 die folgende Richtlinie beschlossen: » Richtlinie zur Definition schwerwiegender chronischer Krankheiten im Sinne des § 62 des fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V) «
Letzte Änderung: 19.06.2008 BAnz. Nr. 124 (S. 3017) vom 19.08.2008
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In Kraft getreten am: 20.08.2008
Zu dieser Richtlinie sind zu nennen:
Beschlüsse,
Historie
Zuständig ist der Unterausschuss Veranlasste Leistungen
Ursprüngliche Fassung vom: 22.01.2004 BAnz. Nr. 18 (S. 1343) vom 28.01.2004: (wie sie in der BuM 24 veröffentlicht wurde):
§ 1 Allgemeines
(1) Diese Richtlinie bestimmt das Nähere zur Definition von schwerwiegenden chronischen Krankheiten gemäß § 62 Abs. 1 Satz 4 in Verbindung mit § 92 Abs. 1 Satz 1 SGB V.
(2) Die Feststellung, dass Versicherte an einer schwerwiegenden chronischen Krankheit im Sinne der Richtlinie leiden, wird durch die Krankenkasse getroffen.
§ 2 Schwerwiegende chronische Krankheiten
(1) Eine Krankheit im Sinne des § 62 Abs. 1 Satz 2 SGB V ist ein regelwidriger körperlicher oder geistiger Zustand, der Behandlungsbedürftigkeit zur Folge hat. Gleiches gilt für die Erkrankung nach § 62 Abs. 1 Satz 4 SGB V.
(2) Eine Krankheit ist schwerwiegend chronisch, wenn sie wenigstens ein Jahr lang, mindestens einmal pro Quartal ärztlich behandelt wurde (Dauerbehandlung) und eines der folgenden Merkmale vorhanden ist:
a) Es liegt eine Pflegebedürftigkeit der Pflegestufe 2 oder 3 nach dem zweiten Kapitel des Elften Buches Sozialgesetzbuch vor.
b) Es liegt ein Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 60 % nach § 30 des Bundesversorgungsgesetzes oder eine Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) von mindestens 60% nach § 56 Abs. 2 des Siebten Buches Sozialgesetzbuch vor, wobei der GdB bzw. die MdE zumindest auch durch die Krankheit nach Satz 1 begründet sein muss.
c) Es ist eine kontinuierliche medizinische Versorgung (ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung, Arzneimitteltherapie, Behandlungspflege, Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln) erforderlich, ohne die nach ärztlicher Einschätzung eine lebensbedrohliche Verschlimmerung, eine Verminderung der Lebenserwartung oder eine dauerhafte Beeinträchtigung der Lebensqualität durch die aufgrund der Krankheit nach Satz 1 verursachte Gesundheitsstörung zu erwarten ist.
§ 3 Belege
(1) Versicherte weisen die Dauerbehandlung nach § 2 Abs. 2 Satz 1 durch eine ärztliche Bescheinigung nach, in der die dauerbehandelte Krankheit angegeben ist.
(2) Zum Beleg für den Grad der Behinderung, die Minderung der Erwerbsfähigkeit und die Pflegestufe haben Versicherte die entsprechenden bestandskräftigen amtlichen Bescheide in Kopie vorzulegen. Die Krankheit, wegen der sich die Versicherten in Dauerbehandlung befinden, muss in dem Bescheid zum GdB oder zur MdE als Begründung aufgeführt sein.
(3) Das Vorliegen der kontinuierlichen Behandlungserfordernisse nach § 2 Abs. 2 Buchst. c wird durch eine ärztliche Bescheinigung nachgewiesen.
(4) Auf Unterlagen, die der zuständigen Kasse bereits vorliegen, kann verwiesen werden.
§ 4 Überprüfung
Die Auswirkungen dieser Richtlinie auf die Handhabung der Belastungsgrenze werden zum 31. Dezember 2004 überprüft.
§ 5 Inkrafttreten
Die Richtlinie tritt mit Wirkung vom 1. Januar 2004 in Kraft.
Bonn, den 22.01.2004
Gemeinsamer Bundesausschuss
Der Vorsitzende
Hess
(Quelle: www.weibernetz.de )